Donnerstag, 16. Februar 2012

Schach und die cleverste Nation der Welt

Armenien, der kleine Staat im Südkaukasus, hat als erstes Land der Welt Schach zum Pflichtfach gemacht. Seit diesem Herbst lernen alle Sieben- bis Zehnjährigen Schach, zweimal die Woche.

Schon jetzt ist Schach Nationalsport. Der Präsident ist gleichzeitig Vorsitzender der Schachföderation, der Premierminister zweiter Vorsitzender. Ein Sieg im Schach läuft als Hauptmeldung bei den Abendnachrichten, Schachspieler werden wie Popstars gefeiert. Das hat mit Tigran Petrosjan zu tun, Schachweltmeister von 1963. Es hat aber auch mit der Identität der Armenier zu tun.

Denn als die Osmanen 1915 begannen, die Armenier zu vernichten - die meisten der etwa eine Million Opfer kamen auf langen Todesmärschen um -, war der Neid auf das Volk von Handwerkern und Künstlern eines ihrer Motive. Ein Volk von Denkern, wie die Armenier sagen.

Schachmeister sind in Armenien Popstars. Doch in der Schule dient das Spiel vor allem als Mittel zum Zweck: "Die Eltern erzählen uns, dass ihre Kinder plötzlich motivierter, konzentrierter lernten," sagt eine Lehrerin. Sie zeigt den Kindern nicht nur die wichtigsten Züge, sondern spielt mit ihnen auch die Partien früherer Weltmeister nach.

Weil ein Land mit vielen Schachspielern eben ein Land mit vielen Denkern ist, ein Land, dem man etwas zutraut. Mehr Hightech, das wäre etwas für Armenien. Die "cleverste Nation der Welt" nannte die BBC Armenien bereits. Davon will man jetzt mehr.

SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV

SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV
SPFA, eine NGO wurde im April 1990 von dem französisch-armenischen Pastor Samuel Sahagian, Paris, gegründet. Der Gegenstand der Organisation SPFA ist die Pflege der französischen und der deutschen Sprache. Der Deutschklub wurde dank Pfarrer Volkmar Jung in Eriwan im Oktober 1999, dank Pfarrer Volkmar Jung aus Deutschland, in Eriwan gegründet.