Donnerstag, 17. Juli 2014

Gedenken an Völkermord

Einblick in die armenische Geschichte und Kultur

BOCHUM  Im April 2015 jährt sich zum 100. Mal der Völkermord an den Armeniern. Im Vorfeld lädt der Armenisch-Akademische Verein 1860 (AAV) zum „Armenischen Kulturherbst“ ein. „Wir wollen zeigen, das wir noch leben, musizieren, schöpfen, arbeiten, produzieren“, sagt dessen Leiter Azat Ordukhanyan: „Wir wollen unsere Kultur vorstellen.“ 
Gemeinsam mit der Bochumer Literatin Heide Rieck hat er ein Programm zusammengestellt, das ab dem 15. August bis November Musik, Tanz, Vorträge, Buchpräsentationen und ein öffentliches Colloquium bietet. So konzentriert gab es armenische Kultur noch nicht in Bochum. Für 2015 haben sie weitere Pläne. Dann soll beim „Armenischen Frühling“ vor allem das heutige Leben der Armenier gezeigt werden.


Jetzt aber kann man einiges über die Geschichte der Armenier erfahren. Beim Völkermord kamen zwischen 1915 und 1917 eineinhalb Millionen Menschen ums Leben. Überlebende wurden vertrieben oder flohen. Der Streit um die Anerkennung des Genozids belastet noch heute die Beziehungen zwischen Armenien, dem ersten christlichen Staat der Welt, und der Türkei.


Dramatische Geschichte

Zwischen 1918 und 1920 war Armenien kurz ein selbstständiger Staat. James Greenfield war damals der erste armenische Botschafter in Berlin. Am Dienstag, 9. September, 19.30 Uhr, kommt dessen Enkel Ted Greenfield nach Bochum in die Evangelische Stadtakademie und berichtet über das Schicksal seiner Familie – zwischen Persien, Armenien und Deutschland.

Eine dramatische Geschichte ist die des Armenischen Waisenteppichs. Von Waisen geknüpft war er ein Geschenk an den amerikanischen Präsidenten Coolidge. Die Hintergründe erläutert Muriel Mirak-Weißbach bei einer Buchpräsentation am 23. September, 20 Uhr, in der Stadtbücherei.



SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV

SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV
SPFA, eine NGO wurde im April 1990 von dem französisch-armenischen Pastor Samuel Sahagian, Paris, gegründet. Der Gegenstand der Organisation SPFA ist die Pflege der französischen und der deutschen Sprache. Der Deutschklub wurde dank Pfarrer Volkmar Jung in Eriwan im Oktober 1999, dank Pfarrer Volkmar Jung aus Deutschland, in Eriwan gegründet.