Freitag, 25. Februar 2011

Armenier in Deutschland

Begegnungen und Beziehungen zwischen Armeniern und Deutschen gehen auf das Kommen von Missionaren aus Armenien nach Deutschland zurück. Von diesen Missionaren sind nur wenige namentlich bekannt. Zu ihnen gehörte vermutlich der Heilige Bischof Blasius von Sebastien, der um 316 den Märtyrertod fand. Zu ihnen gehörte auch der Heilige Aurelius, der in Calw verstarb und dort auch begraben liegt. Des Weiteren wurden in Passau 1982 die Gebeine des armenischen Erzbischofs Gregorius gefunden.
Während des dritten Kreuztuges im 12. Jahrhundert unterstützten Armenier Friedrich Barbarossa. Für seine Dienste wurde der armenische Fürst Lewon von den Franken mit der Königskrone belohnt.
Im 18. und 19. kamen armenische Kaufleute und Studenten nach Deutschland. Einige Priester studierten in Deutschland Theologie und übersetzten theologische Werke in der Sprache des jeweils anderen Landes. Unter diesen Studenten war auch der Komponist Komitas, der die armenische Liturgie bearbeitete und selbst Hymnen schrieb.
Auch weltliche Intellektuelle kamen zum Studium nach Deutschland, unter ihnen Grigor Artsruni, Abgar Howhannisjan, Hakob Manandjan und Stepan Schahumjan. Vor der Gründung der Deutsch-Armenischen Gesellschaft 1914 gab es den Armenischen Akademischen Studentenverein, der 1885/86 in Leipzig und Berlin gegründet wurde. In dieser Zeit gab es an deutschen Universitäten 230 armenische Studenten.
Der Orientalist Karl Friedrich Neumann studierte bei den Mechitaristen in Venedig und schrieb 1836 die erste Geschichte der armenischen Literatur. Sein Kollege Franz Bopp, Begründer der Indogermanisitik in Deutschland, und seine Nachfolger untersuchten die armenische Sprache und ihre Geschichte und ordneten sie den iranischen Sprachen zu. Erst Heinrich Hübschmann erbrachte 1875 den Beweis, dass das Armenische innerhalb der indogermanischen Sprachen einen eigenen Zweig darstellt.

Im Jahr 1920 gründete der Orientalistik -Professor Joseph Marquardt in Berlin den Lehstuhl für Armenistik, die bis heute an der Freien Universität Berlin studiert werden kann. Lehrstühle für Altarmenisch wurden außerdem in Hamburg, Jena, Leipzig und Halle eingerichtet.
1926 wurde Manuk Abeghjan als Dozent für Neuarmenisch an die Humboldt-Universität berufen. Heute hat Dr. Gerayer Koutcharian diesen Lehrstuhl inne.

Quelle: Armenien
Landeskunde/Textsammlung

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SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV

SPFA als Dachorganisation für den Deutschklub DAV
SPFA, eine NGO wurde im April 1990 von dem französisch-armenischen Pastor Samuel Sahagian, Paris, gegründet. Der Gegenstand der Organisation SPFA ist die Pflege der französischen und der deutschen Sprache. Der Deutschklub wurde dank Pfarrer Volkmar Jung in Eriwan im Oktober 1999, dank Pfarrer Volkmar Jung aus Deutschland, in Eriwan gegründet.